AK Flüchtlingshilfe

Geflüchtete in Flein auf dem Weg zur Integration

aus den Fleiner Nachrichten vom 16.11.2016

 

 

Anderthalb Jahre ist es nun her, dass wir den Fleiner Arbeitskreis Flüchtlingshilfe im Rahmen der Bürgerstiftung gründeten - zu einer Zeit, als die Kriege in Syrien und dem Irak eine Flucht-"Welle" auslösten, die auch Flein erreichte. Zugleich befanden sich bereits einige Familien aus Serbien, Mazedonien und dem Kosovo hier, die Hilfe benötigten.

Viele Fleiner Bürgerinnen und Bürger fühlten sich angesichts des großen menschlichen Leids angesprochen und boten ihre Mitarbeit an. Mit tatkräftiger Unterstützung der Bürgerstiftung, der Kirchen und in Abstimmung mit der Gemeindeverwaltung, deren verantwortliche Mitarbeiterin eng mit dem Arbeitskreis zusammenarbeitet, konnten wir schnell einen Kreis von Aktiven ins Leben rufen, der mit viel Elan und Bereitschaft, auf "die Fremden" zuzugehen, die zahlreichen Aufgaben in Angriff nahm, um die Geflüchteten bei uns "ankommen" zu lassen. Das reichte von Anmeldungen jeglicher Art über Ämtergänge nach Flein und Heilbronn, Kleidungsbeschaffung, Arztbegleitung und natürlich Deutsch-Sprachkursen auf verschiedenem Schwierigkeitsniveau bis hin zum Begegnungscafe im Pavillon der evangelischen Gemeinde, wo sich Deutsche und Ausländer kennenlernen können.

 

 

Das Büro des AK Flüchtlingshilfe in der Heilbronner Straße 21
Das Büro des AK Flüchtlingshilfe in der Heilbronner Straße 21

Dass darüber hinaus viele Fleiner Familien oder Einzelpersonen von sich aus anboten, Geflüchtete einzuladen, etwas gemeinsam mit ihnen zu unternehmen und ihnen damit durch persönlichen Kontakt "deutsche Lebensart" vermittelten, hat sicher für viele eine große Bedeutung für ihre Integration in das für sie fremde Deutschland gehabt.

 

Den Fleiner Bürgerinnen und Bürgern können wir mit Freude berichten, dass heute "unsere" Flüchtlinge auf einem guten Weg sind sich zu integrieren. Viele der vor einem Jahr hier Zugewiesenen können nun so gut Deutsch sprechen, dass sie neben ihren täglichen Deutsch-Integrationskursen bereits eine berufliche Tätigkeit - wenn auch zunächst im Minijob-Bereich - aufnehmen können. Die meisten wissen jetzt auch, welche Berufsausbildung oder Arbeit sie am Ende der Kurse beginnen wollen. Wo anfangs noch viel persönliche Unsicherheit vorherrschte, ist nun fast überall eine konkrete Lebensplanung zu spüren.

 

Diejenigen, die bereits ein gutes Jahr in Flein wohnen, konnten ihrerseits - und tun dies auch - sehr gut den 13 neuen Asylbewerbern mit Rat und Tat zur Seite stehen, die vor 3 - 4 Monaten hierher kamen, eine Hilfe, die jetzt für alle Seiten vieles erleichtert.

 

Eine gute Ausgangssituation zum friedlichen Miteinander schuf die Gemeinde Flein dadurch, dass die Geflüchteten dezentral, d.h. nicht in Wohncontainern o.ä., sondern in relativ kleinen Wohneinheiten untergebracht werden konnten. Damit haben die alleinstehenden Männer ebenso wie die Familien eine menschenwürdige Unterkunft erhalten.

 

Dass unserem Arbeitskreis von verschiedenen Fleinern Wohnraum für anerkannte Flüchtlinge angeboten wurde, hat uns besonders gefreut. Wir erfahren immer wieder, dass in Flein eine große Bereitschaft besteht, die Lebenssituation der Geflüchteten zu erleichtern und sie in unsere Gemeinde zu integrieren, sei es durch Spenden, praktische Hilfen oder auch ideelle Unterstützung.

 

Dafür bedanken wir uns herzlich.

Für den Arbeitskreis Flüchtlingshilfe

Irmgard Jungmann und Kirsten Pfeiffer

 

fluechtlingshilfe@buergerstiftung-flein.de