Die Fleiner Bürgerstiftung unterstützt die Reihe der Sommerkonzerte im Fleiner Rathaus.

Hier ein Bericht aus den Fleiner Nachrichten vom 30.8.2017:

Von Oboe bis Marimbaphon

 

Erfolgreiche Sommerkonzerte im Fleiner Rathaus

 

 

 

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Treffpunkt Rathaus Flein“ fanden zwei Sommerkonzerte statt, die trotz der Konkurrenz von zahlreichen anderen Veranstaltungen gut besucht waren.

 

Am ersten Abend wurde den Zuhörern von vier Musikern barocke Kammermusik aus Italien dargeboten. Johannes Hermann (Blockflöte, Violine) und Georg Oyen (Cello) sind Mitglieder des Württembergischen Kammerorchester, Maki Kalesse-Sugano (Oboe) und Naoko Yamauchi-Fendrich (Cembolo) sind als freiberufliche Musikerinnen auf vielen Konzertbühnen tätig. Unter dem Motto „Cucina italiana“ servierten sie ein musikalisches Spitzen-Menü von Komponisten wie Vivaldi, Telemann, Uccelini oder Händel. Im Telemann-Konzert g-Moll für Blockflöte, Oboe und Basso continuo vereinen sich alle Instrumente zu einem geschlossenen Gesamtklang. Die Oboe, erst kürzlich zum Instrument des Jahres erwählt, stand in diesem Stück allerdings im Mittelpunkt.   

 

Fasziniert sind die Zuhörer bei der Händel-Sonate vor allem von der Blockflöte, deren gekonnte und virtuose Spielweise von Johannes Hermann so gar nicht mehr an ein Kinderinstrument erinnert. In der Triosonate von Georg Philip Telemann für Oboe, Cembalo und Basso Continuo ist  ebenfalls italienischer Einfluss erkenn- und spürbar. Den Abschluss des gelungenen ersten Konzertabends im Fleiner Rathaus bildete das bäuerliche Tanzstück „La Bergamasca“ von Marco Uccellini. Roland Gärtner bedankte sich im Namen der Bürgerstiftung Flein bei den Musikern für die „großartige Menüfolge“ mit guten Zutaten und „tollen Köchen“, die an diesem Abend ein wirklich gelungenes musikalisches Menü dargeboten haben.

 

Auch das zweite Sommerkonzert war in bewährter Weise von Dietlind Bäuerle-Uhlig organisiert worden. Sie führte auch durch das Programm, zu dem sie dieses Mal Victor Bajlukow eingeladen hatte. Im wiederum gut besuchten Foyer des Fleiner Rathauses waren die Zuhörer sehr gespannt, wie wohl Barockmusik auf den von Bajlukow aufgebauten Instrumenten Vibraphon und Marimbaphon klingen würden. Das Adagio d-Moll aus Alessandro Marcelos Oboenkonzert, Bachs viersätzige g-Moll Sonate und das bekannte Andante gracioso aus Mozarts A-Dur Klaviersonate hatte der Musiker für seine Instrumente bearbeitet. Sein virtuoses Spiel mit bis zu vier Schlegeln faszinierte die Zuhörer, sie verfolgten mit manchmal ungläubigem Staunen, wie man damit umgehen und Musik machen kann. Akzentuierte Läufe und weiche Töne wechselten sich ab, manchmal hatten die Töne fast einen meditativen Charakter.

 

Nach der Pause erklang Originalmusik zeitgenössischer Komponisten. Sie reichte von impressionistischen Klangfarben im „Sea Refractions“ von Mitchell Peters bis zu japanischen Klangmeditationen zum Thema „Kirschblüten“ von Keiko Abe. Auf dem Marimbaphon, das im Gegensatz zu den Metallplatten des Vibraphons über Holzstäbe verfügt, ließ Victor Bajukow virtuos mexikanische Tänze erklingen. Am Ende des Konzertes wurden die Besucher wieder in die Barockzeit zurückversetzt. Der berühmte Kanon in D-Dur von Pachelbel, dessen Variationen sonst von Streichern gespielt wird, erklang hier auf dem Vibraphon in einem neuen, zuvor unbekannten musikalischen Gewand und erntete großen Beifall und Bravorufe.

 

Dietlind Bäuerle-Uhlig als Gründerin und Organisatorin der Fleiner Sommerkonzerte freute ich über die hohe Qualität der Musik und deren großen Anklang bei den Besuchern. Für sie ist das Motivation, sich auch 2018 für ganz besondere Musikerlebnisse bei den Sommerkonzerten im Fleiner Rathaus zu kümmern.    

 

Zwei Berichte aus der Heilbronner Stimme: