Abdruck mit frdl. Genehmigung der Heilbronner Stimme

22.4.2022 von Sabine Friedrich

Tische und Bänke für ein Picknick

Neuer Spendenaufruf der Bürgerstiftung - Fünf markante Punkte als Rastplätze ausgesucht

Die Idee kam aus der Bevölkerung. "In der Corona-Zeit sind wir von mehreren Seiten angesprochen worden, dass man sich beim Wandern nirgends hinsetzen kann, um zu vespern", erzählt Wolfgang Wörner, Vorstand der Bürgerstiftung Flein. Also griffen er und seine Kollegen das Thema auf und schreiten jetzt zur Tat: An markanten Punkten in der Landschaft, vor allem am Fleiner Rundwanderweg, sollen Tische und Bänke aufgestellt werden. Der Spendenaufruf läuft bereits und stößt auf ein erfreuliches Echo.

An ruhigen Plätzen mit Aussicht

Wo gibt es denn geeignete Plätze? Das war die erste Frage. Also machte sich der Vorstand samt Angehörige auf eine Tour auf Schusters Rappen. Dabei stellte er fest, dass es zwar hier und da Bänke zum Ausruhen gibt, aber keine Tische. Fünf Standorte auf der Fleiner Gemarkung wurden für gut befunden, erfüllen sie doch die Kriterien, dass sie gut zu Fuß erreichbar sind und an einem schönen, ruhigen Platz mit Aussicht liegen, wie Roland Gärtner, ebenfalls Vorstand, erläutert.

 

 

 

Roland Gärtner (links) und Wolfgang Wörner am Fleiner See. Neben dem ersten Bürgerstiftungs-Bänkle sollen ein Tisch und Bänke platziert werden

Frage von Mülleimern noch nicht geklärt

Einer der markanten Punkte ist am Fleiner See, dort wo die erste von der Bürgerstiftung 2015 gestiftete Bank steht. Sie bleibt erhalten, soll aber durch eine Picknick-Garnitur ergänzt werden. Der Hochwasserzweckverband Schozachtal, dem die Fläche gehört, habe eine positive Rückmeldung gegeben, berichtet Wörner, aber es soll vor der Zusage einen Vor-Ort-Termin geben zur Abklärung von Details. Zum Beispiel der Müllthematik. Dass die Plätze von Rastenden verschmutzt hinterlassen werden könnten, wäre natürlich nicht im Sinne der Aktion. Ob Mülleimer die Sitzgarnituren flankieren, sei noch nicht geklärt, sagt Wörner. "Wunsch ist, dass die Leute ihren Müll mitnehmen", lautet Gärtners Appell.

Fundamente soll der Bauhof betonieren

Der zweite Standort ist in den Weinbergen oberhalb des Fleiner Sees in Höhe des Aussiedlerhofs Kuder. Der kleine Platz ist gemeindeeigenes Terrain, das gilt ebenso für die weiteren "Rastplätze" am Fleiner Rundwanderweg unterhalb des Eselsbergs sowie im weiteren Verlauf am Ochsenberg. Die Bürgerstiftung hat die gewählten Punkte mit der Gemeinde abgesprochen. Die Fundamente für die Sitzgarnituren soll der Bauhof betonieren.

Beim fünften Standort kommt der Heimatverein mit ins Spiel. Dieser will am denkmalgeschützten Karmeliterhäuschen ohnehin einen Aussichtspunkt einrichten.

Resonanz bisher positiv

Wörner beziffert die Kosten der Möblierung auf 5000 bis 7000 Euro und ist zuversichtlich, dass diese durch Spenden gedeckt werden können. Denn schon jetzt sind 3700 Euro für die Aktion eingegangen sowie die Zusage für eine komplette Garnitur. "Das ist ganz toll", freut sich Gärtner. Noch etwa acht Wochen läuft der Spendenaufruf. "Es wird schon anerkannt, dass wir eine ordentliche Arbeit machen im Interesse der Gemeinschaft", stapelt Wörner ein bisschen tief.

"Wir sind auf Spenden angewiesen, sonst könnten wir die Aktion nicht machen", sagt Gärtner. Denn das Grundvermögen der Stiftung von 273.000 Euro - erst kürzlich durch eine Erbschaft über 110.000 Euro aufgestockt - wirft in Zeiten der Nullzinspolitik nichts ab.

Bei der Anschaffung kann die Bürgerstiftung auf die fachliche Beratung von Holzbau Baumann setzen. Der Handwerksbetrieb werde auch beim Aufstellen mithelfen, sagt Wörner. "Wir können den Impuls geben", fährt der Vorstand fort. Die Unterhaltung der mit Tischen und Bänken ausgestatteten Rastplätze müsse die Gemeinde übernehmen.

Was sonst noch angedacht ist

In der weiteren Planung der Bürgerstiftung ist die Anschaffung von Outdoor-Fitnessgeräten für Senioren. Als Idee schwebt dem Vorstand eine Kneipp-Anlage vor, Spender gebe es bereits. Dafür sei noch viel zu klären: Standort, Naturschutz, Wasserrecht.

Kunst in der Ortsmitte

Was passiert mit der Kunst am Rathaus-Kreisel und -Vorplatz, die die Bürgerstiftung durch Spenden und mit Zustimmung des Gemeinderats zur Aufwertung der Ortsmitte installieren ließ? Der Mietvertrag für die Skulpturen von Guido Messer, die Claqueure und die Obacht, läuft nach drei Jahren Ende 2022 aus. Verlängern, abbauen oder kaufen lauten die Optionen. Die Bürgerstiftung ist bereits im Gespräch mit der Gemeinde. Bei einem Kauf würden 80 Prozent des Mietzinses angerechnet, die Sparkassen-Stiftung würde 7000 Euro beisteuern.