Jahresrückblick 2023

veröffentlicht in den Fleiner Nachrichten am 24.1.2024

 

Ein erfolgreiches Jahr für die Fleiner Bürgerstiftung

 

Was vor einigen Jahren noch undenkbar erschien, ist traurige Wahrheit geworden: Kriege und Konflikte in vielen Teilen der Erde. Vieles in der Welt ist zurzeit aus den Fugen geraten. Als Einzelner steht man den Entscheidungen der großen Politik oft hilflos gegenüber. Umso wichtiger ist es, dass wir versuchen, in unserem unmittelbaren Umfeld einen Beitrag dazu leisten, das gemeinschaftliche friedvolle Zusammenleben und Miteinander zu fördern und zu ermöglichen. Das ist mit ein Hauptziel der Bürgerstiftung Flein.

 

Abwechslungsreiche und interessante  Veranstaltungen

Als Bürgerstiftung in Flein schauen wir auf ein gutes Jahr 2023 zurück. Begonnen hat das Jahr wieder mit dem beliebten Glühweintreff in und um Bubecks Festscheune. Nach zweijähriger coronabedingter Pause trug ein für diesen Anlass fast ideales Wetter mit Kälte, aber auch Sonnenschein, mit dazu bei, dass viele große und kleine Fleinerinnen und Fleiner an diesem Januarsonntag zum  Aussiedlerhof am Ochsenbergweg wanderten. Dort konnte man Freunde und Bekannte treffen und dabei das kulinarische Angebot der Bürgerstiftung genießen.

Ein voller Erfolg war März die Veranstaltung der Bürgerstiftung Flein „Wenn ein Eisenbahnromantiker in Fahrt kommt“. Der „Eisenbahnromantiker“ Hagen von Ortloff erzählte mit Volldampf aus seinem bunten Leben als Redakteur und Fernsehmensch. Im ausgebuchten Saal der Fleiner WG erlebten die Zuhörer eine vergnügliche Reise mit Erlebnissen, Anekdoten und viel Musik rund um die Eisenbahn. Umrahmt wurde die Veranstaltung von den Musikern Thomas Quintes und Roland Gärtner, die mit dem Moderator in Heilbronn das Robert Mayer Gymnasium besuchten. Passende Eisenbahnsongs wie „Sentimental Journey“ oder „City of New Orleans“ begeisterten die 90 Gäste in den Räumlichkeiten der WG.

 

Im Mai veranstaltete der Gewerbeverein wieder einen Wandertag rund um Flein unter dem Motto „Wein und Wiese“. Einen der schönsten Plätze dabei hatte der Ausschankplatz der Fleiner Bürgerstiftung. Neben der Bambelbank auf dem Ochsenberg konnte man einen fantastischen Ausblick auf das Deinenbachtal, den Staufenberg und die Fleiner Weinberge genießen. Zahlreiche große und kleine Wanderer an diesem ersten schönen und warmen Sommertag im Jahr  machten an diesem Platz halt und genossen die Aussicht mit einem Glas Fleiner Wein. 

Auch das Wirtshaussingen konnte nach der Coronapause wieder stattfinden. Schon nach kurzer Zeit nach Bekanntgabe des Termins waren alle Plätze des Wirtshaussingens im Traditionsgasthaus Linde ausgebucht. Jeder Chor würde sich über volles Haus mit singbegeisterten Menschen von jung bis alt, die drei Stunden lang mit großer Begeisterung sangen, freuen.Nachdem sich alle Besucher mit einem Vesper gestärkt hatten, legten die Musiker los. Roland Gärtner, Thomas Quintes, Ralph Kramer und Gerhard Muggele gaben mit ihren Instrumenten den Ton an. Ein extra für das Wirtshaussingen zusammengestelltes Liederheft sorgte dafür, dass es keine Textprobleme bei den Strophen gab. Die Zeit an diesem Abend verging wie im Flug, nach über drei Stunden erklang als traditioneller Abschluss „Sierra Madre“, nicht nur bei diesem Lied wurde deutlich, dass Musik Generationen zusammenbringen kann und einfach nur Spaß und Freude macht.

 

Lesementoren an der St.-Veit-Schule

Nach der Bekanntgabe der neuesten Pisastudie wird in Deutschland über die schulischen Leistungen und dabei besonders über mangelnde Lesefähigkeiten diskutiert. Lesen ist das Fundament, auf dem die Bildung der Kinder aufbaut. Nur wer lesen kann, versteht Tafelbilder, Aufgabentexte und die vielen Informationen, die uns alle im digitalen Zeitalter umgeben. Es gibt bundesweite Studien, die zeigen, dass bis zu 25 % der Viertklässler Schwächen bei der Lesekompetenz und dem Textverständnis haben. Das ist nicht Schuld der Schule, die Gründe dafür sind vielfältig: weniger Vorlesen zu Hause, Benutzung von digitalen Medien schon im Grundschulalter oder auch mangelnde grundlegende Deutschkenntnisse bei Kindern mit Migrationshintergrund. Schon seit vielen Jahren gibt es die bundesweite Initiative „Lesementoren in der Schule“. Auch an der St.-Veit-Schule in Flein unterstützen Lesementorinnen und Lesementoren die Arbeit der Schule beim Lesenlernen. Fast zwanzig Personen haben sich auf den Aufruf der Bürgerstiftung hin gemeldet, um ehrenamtlich mit den Kindern in der Schule lesen zu üben. Rektor Wolfgang Klooz von der St.-Veit-Schule und Roland Gärtner von der Fleiner Bürgerstiftung informierten die Lesementoren bei einem Infoabend über Inhalte und Organisation dieses Projekts. Im Idealfall lesen sie einmal in der Woche eine Schulstunde lang mit einem Kind, das von den Klassenlehrerinnen ausgewählt wird (mit Zustimmung der Eltern) passende Texte je nach vorhandener Kompetenzstufte. Wichtig dabei ist, dass bei diesem wöchentlichen gemeinsamen Lesen den Kindern ihrer Fähigkeit entsprechend die Freude am Lesenlernen  ermöglicht wird. Die Lesementoren finden heraus, was die Kinder interessiert, sie tauschen sich über die Texte aus, damit die Lesekinder auch den Sinn der Wörter verstehen.

Unterstützung und Materialien erhalten sie von den Klassenlehrerinnen und von der Fleiner Ortsbücherei. Die Lesementoren schenken dem Lesekind Zeit und Zuwendung. In einer entspannten Lernatmosphäre ohne Zeit- und Notendruck, aber auch mit Fantasie, Lob und Humor wird die Lust am Lesen geweckt und gefördert. Seit den Herbstferien unterstützen die Lesementorinnen und Mentoren die Arbeit der Schule in Flein. 

 

 
Finanzen und Kunst

Das Stiftungskapital der Bürgerstiftung konnte durch eine Erbschaft erheblich erweitert werden. In einer Stiftung ist das Stiftungskapital unantastbar, Projekte können nur aus Zinserträgen, Spenden und den Erlösen aus Veranstaltungen finanziert werden. Dies war auch 2023 möglich und so hat das Finanzamt der Fleiner Bürgerstiftung auch weiterhin die Gemeinnützigkeit bestätigt.

Längere Zeit wurde darüber diskutiert, wie es mit den beiden Kunstwerken in der Ortsmitte weitergeht. Bisher sind sie angemietet. Auch mit Zustimmung des Gemeinderats wird zu Beginn des Jahres 2024 die Kreiselskulptur „Die Obacht“ des Künstlers Guido Messer gekauft. Möglich ist das durch zahlreiche Spenden einzelner Personen, einem Zuschuss der Kreissparkassen-Kulturstiftung  sowie einem Zuschuss der Gemeinde. Die Skulptur „Die Claqueure“ auf dem Rathausvorplatz wird zu Beginn des Jahres abgebaut. Vielleicht gibt es neue Ideen und Vorschläge dazu aus der Bevölkerung, ob und welche Kunstwerke in Flein zukünftig aufgestellt werden könnten. 

 

Zukünftige Projekte

In Jahr 2024 ist geplant, dass auf dem Hofwiesenareal Outdoor-Fitnessgeräte aufgestellt werden. Menschen jeden Alters unabhängig von individuellen Ambitionen und körperlichem Leistungsstand können die Geräte benutzen. Ausdauer,  Kraft, Koordination und Beweglichkeit werden dadurch gefördert. Vielleicht wird so das Hofwiesenareal nicht nur ein Fitnessplatz für alle Altersgruppen, sondern auch ein Ort der intergenerativen Kommunikation.  Mit Ihrer Spende gelingt das Projekt, schon eine kleine finanzielle Unterstützung hilft. Bei größeren Summen werden die Namen der Spender/innen auf einer Tafel präsentiert. Selbstverständlich gibt es auch eine Spendenquittung für das Finanzamt.

 

 

Der Vorstand der Fleiner Bürgerstiftung möchte sich bei der Fleiner Bevölkerung für die vielfältige materielle und ideelle Unterstützung und für Ihre Wertschätzung ganz herzlich bedanken. Wir werden als Bürgerstiftung auch zukünftig versuchen, etwas dazu beizutragen, dass in Flein eine gute Gemeinschaft und ein friedliches Zusammenleben möglich ist. Wenn Sie Ideen und Anregungen für Projekte haben, welche die Bürgerstiftung umsetzen könnte, dann wenden Sie sich an uns, wir sind offen für alle Anregungen.